Mein Arch2Arc Versuch
Eine Reise zwischen Hoffnung, Stärke und Respekt
Der Traum, der 2020 begann
2020 bereitete ich mich zum ersten Mal auf den Arch2Arc vor – ein Extremsport-Event, das Laufen, Schwimmen und Radfahren von London bis Paris verbindet.
Damals scheiterte alles: erst am Wetter, dann an COVID. Ich kam nicht einmal bis zur Startlinie.
Dieses Jahr war es endlich soweit – doch die sieben Tage des Wartens in London wurden zu einer echten Geduldsprobe.
Ich wusste nie, wann sich das Schwimmfenster öffnen würde. Eine Unterkunft länger als zwei Nächte? Unmöglich. Also zog ich fünfmal um – mit all meiner Ausrüstung, meist ohne Aufzug.
Als meine Laufgruppe abreiste, war ich plötzlich allein. Müde, frustriert, und kurz davor, alles abzubrechen.
Dann der Anruf meines Trainers JC:
„Der Pilot nimmt dich am Freitag nicht mit.“
Ich war am Boden zerstört. Doch wenige Minuten später rief er erneut an:
„Ein anderer Pilot kann dich mitnehmen. Es geht doch!“
Plötzlich war alles wieder möglich.
Der Lauf nach Dover
In Windeseile organisierte ich alles neu. Am Lauftag war ich überraschend ruhig. Meine Freundin Anel kam vorbei, half beim Packen und verabschiedete mich mit Snacks und einem Lächeln.
Mit Jake, der mich aus der Stadt hinausbegleitete, lief ich los – und spürte endlich: Jetzt passiert es wirklich.
Der Lauf nach Dover war magisch. Ich liebe Nachtläufe – still, fokussiert, im Rhythmus.
Als mein Trainer Anicka vom Bahnhof abholte, war mein Glück perfekt. Sie war meine Traum-Partnerin für diese Reise – immer lachend, unterstützend und voller Energie. Selbst in der finsteren Nacht lachten wir uns bis nach Dover. Ich fühlte mich wie eine Siegerin.
Zwischen Tanz und Tiefpunkt
Am nächsten Tag kam die Nervosität zurück. Also tanzte ich im Hotelzimmer, um die Spannung loszuwerden – mein kleines Ritual.
Auf dem Boot beruhigte ich mich, sprang ins Wasser – und alles fühlte sich richtig an. Mein Tempo, meine Atmung, meine Gedanken – alles im Fluss.
Doch nach zwei Stunden wurde mir übel. Erst leicht, dann schlimmer. Bald konnte ich nichts mehr bei mir behalten.
Meine Crew tat alles, um mich im Rennen zu halten, aber schließlich mussten wir das Schwimmen abbrechen.
Zurück im Hotel wurde mir klar: Der Traum war – vorerst – vorbei.
Mehr als ein gescheiterter Versuch
Ja, ich war enttäuscht. Aber ich hatte alles gegeben.
Das Meer zeigte mir, wie viel Respekt dieser Weg verlangt. Und trotz des Abbruchs bin ich stolz.
Ich erinnere mich nicht an das Scheitern – sondern an das Lachen, die Freundschaft, die Liebe und die Stärke, die mich getragen haben.
Danke an mein unglaubliches Team ❤️
- Anicka – meine unerschütterliche Stütze
- Mein Mann – der zu Hause alles gemanagt und unsere Jungs versorgt hat
- Coach JC – der immer an mich geglaubt hat
- Sara, Lili und Marianna – die mich in London bei Verstand gehalten haben
- Anya – die sich liebevoll um meinen verrückten Hund gekümmert hat
Der Weg geht weiter
Ich habe es diesmal nicht geschafft – aber meine Reise ist noch lange nicht zu Ende.
Der Arch 2 Arc hat mir mehr gegeben, als ich erwartet hatte: Kraft, Klarheit und den Mut, wieder anzutreten. 🌊💪
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