Der menschliche Fuß hat sich was Form und Struktur betrifft von unseren baumerklimmenden Vorfahren weiterentwickelt, um das Körpergewicht bei der zweifüßigen Fortbewegung auf der Erde zu unterstützen und zu kontrollieren (Elftman und Manter, 1935; Rolian, 2009). Im Gegensatz zu anderen Säugetieren, die sich auf das Laufen und Rennen spezialisiert haben, hat der Mensch keine Hufe, Polster oder anderes dickes Gewebe entwickelt, um die gewichttragende Oberfläche des Fußes zu schützen. Menschliche Füße sind anfällig für Verletzungen durch Einstiche oder extreme Temperaturen.
Besonders im kalten Klima besteht ein hohes Risiko für Verletzungen durch Kälteeinwirkung, dabei steigen Schmerz und Unbehagen bei Zehentemperaturen unter 15 °C (Kuklane, 2009). Menschen, die im kalten Klima zuhause sind, schützen ihre Füße schon seit Hunderten von Jahren mit einzigartigen Schuhlösungen. Eine spannende Studie von Willems et al. (2015) untersuchte die Biomechanik des Laufens in und die Thermaleigenschaften von Rentierstiefeln, die von den Samen in Nordskandinavien bei Temperaturen von -25 °C getragen werden. Die Stiefel werden aus gegerbtem Rentierfell hergestellt und Gras sorgt für zusätzliche Isolierung. Mit dem Stiefel ergeben sich qualitativ ähnliche plantare Druckmuster wie beim Barfußgehen, mit gleichmäßiger verteiltem und geringerem Druck im Vergleich zu herkömmlichem westlichen Schuhwerk. Zudem erreichten die Stiefel Isoliereigenschaften, die einer TOG-Bewertung von 5 (eine Bewertung des Wärmewiderstands, der in der Regel auf Decken angewendet wird) entsprachen.
Aus evolutionärer Sicht machen Schuhe Sinn, da der Mensch sich heute in verschiedenen Umgebungen aufhält und die Füße sehr verletzbar sind. Die älteste Aufzeichnung von Schuhwerk reicht einige 10.000 Jahre zurück (Pinhasi, 2010). Indigenes Schuhwerk, das für kaltes Klima entwickelt wurde, ist anatomisch geformt und ermöglicht eine natürliche Zehenposition und -funktion. Die Schuhe sind flach und unterstützen scheinbar eine nicht beeinträchtigte Funktion des Fußes, was die plantare Druckverteilung zeigt, die der des Barfußgehens ähnelt. Diese Merkmale wurden früher für alle Schuhe empfohlen (Stewart, 1972). Sicher ist das Tragen von Rentierstiefeln in unseren Breitengraden nicht realistisch. Glücklicherweise gibt es moderne Schuhe mit entsprechenden Designfunktionen, die unsere verletzbaren Füße während der Wintermonate schützen, ohne die Zehenfreiheit und die Fußfunktion zu beeinträchtigen.
Literaturhinweise:
- Elftman, H. and J. Manter, Chimpanzee and human feet in bipedal walking. Am J Phys Anthropol. 1935; 20: 69-79.
- Kuklane, K, Protection of feet in cold exposure. Ind Health. 2009; 47: 242-253.
- Pinhasi, R., et al., First direct evidence of chalcolithic footwear from near eastern highlands. PLoS ONE. 2010; 5: e10984.
- Rolian, C., et al., Walking, running and the evolution of short toes in humans. J Exp Biol. 2009; 212: 713-721.
- Stewart, S.F., Footgear – Its history, uses and abuses. Clin Orthop Relat Res. 1972; 88: 119-130.
- Willems, C., Savage, R., De Clercq, D., D’Aout, K., Plantar pressures in two types of indigenous footwear, minimal shoes, and western shoes, compared to barefoot walking. Unpublished PhD study (University of Gent). 2015.
Insta-Kommentar:
Menschliche Füße sind anfällig für Verletzungen verursacht durch spitze Gegenstände oder extreme Temperaturen. Diesen Monat geht es in unserem wissenschaftlichen Blog-Beitrag darum, wie die Menschen in kälteren Klimazonen ihre Füße schützen. Glücklicherweise gibt es moderne Schuhe, die unsere verletzlichen Füße in den Wintermonaten schützen und mit dem funktionalen Joe Nimble®-Design für kompromisslose Zehenfreiheit die natürliche Fußfunktion unterstützen.