„Leben ist Bewegung.“ (Aristoteles, 4. Jahrhundert v. Chr.)
Altern ist ein unvermeidbarer Prozess aller biologischen Systeme, der durch einen Funktionsverlust und schließlich den Tod gekennzeichnet ist. Während sich die Lebensdauer zunehmend verlängert, tut dies die Gesundheitsdauer nicht. Über ein Drittel der Erwachsenen in westlichen Ländern leiden an altersbedingten Einschränkungen und einem Verlust an Unabhängigkeit in ihren späteren Lebensjahren. Dementsprechend haben Wissenschaftler Möglichkeiten untersucht, um den Verfall von Vitalität zu Gebrechlichkeit und Invalidität zu verlangsamen oder rückgängig zu machen. Körperliche Aktivität (Beweglichkeit) scheint der Schlüssel dazu zu sein, um die Pause- oder sogar die Rücktaste betätigen zu können.
Der Zusammenhang zwischen Inaktivität, Erkrankungen, schnellerem Altern und Gebrechlichkeit ist unbestreitbar und erklärt den durchschnittlichen Alterungsverlauf. Im Gegensatz dazu zeigen Untersuchungen von Menschen, die ihr Leben lang sehr aktiv sind, wie Altern auch aussehen könnte. Spitzensportler sind solche Menschen.
Die folgende Abbildung zeigt, dass – im Vergleich zur abnehmenden Gesundheitsdauer bei durchschnittlich viel sitzenden Menschen – Spitzensportler länger gesund bleiben und einen komprimierteren und schnelleren Verfall bis zum Tod erleben – oder auch ‚langes Leben und schneller Tod‘.
Die Grafik stellt die verlängerte Lebensdauer von SportlerInnen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung dar.
Ihre verlängerte Gesundheitsdauer ist durch eine beachtliche Erhaltung der Leistungsfähigkeit sowie Stärke und Ausdauer, die diese untermauern, gekennzeichnet. Studien zeigen, dass ein 80-jähriger Spitzensportler mit der Stärke und Ausdauer einer 30 Jahre jüngeren, viel sitzenden Person mithalten oder diese sogar übertreffen kann. Das ist das Potenzial, wenn man körperlich aktiv wird und bleibt.
Regelmäßige körperliche Bewegung zur Gewohnheit zu machen, erhöht die Leistungsfähigkeit beachtlich und verlängert die Anzahl an ‚gesunden′ Jahren im späteren Leben. Die Wirksamkeit regelmäßiger körperlicher Aktivität bringt auch viele andere Vorteile mit sich, die wir in den künftigen Posts dieser Blog-Reihe ergründen werden. Es ist niemals zu spät um beweglich zu werden, denn ein beweglicher Mensch ist ein gesunder Mensch.
Die Grafik veranschaulicht die Gebrechlichkeitsschwelle im Vergleich von Menschen, die viel sitzen, aktiv oder gar trainiert sind.
Autor:
Dr. Mick Wilkinson, PhD, MSc, BA (Hons)
Northumbria University, Newcastle, England
Senior Lecturer in Sport and Exercise Science & Department Ethics Lead
Literaturhinweise:
- Booth, F.W. and Zvetsloot, K.A. (2009). Basic concepts about genes, inactivity and ageing. Scandinavian Journal of Science and Medicine in Sports, 20, 1-4. doi: 10.1111/j.1600-0838.2009.00972.x
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- Wright, V.J. and Perricelli, B.C. (2008). Age-related rates of decline in performance among elite senior athletes. The American Journal of Sports Medicine, 36, 443-450.